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Krieg (*)

Wilfred Owen (1893-1918):  Anthem for Doomed Youth

Owen starb als englischer Soldat mit 25 Jahren eine Woche vor dem Ende des 1. Weltkrieges. Seine Gedichte, die sich meist mit Kriegsthemen auseinandersetzen, wurden postum von seinem Freund, dem Dichter Siegfried Sassoon, zusammengetragen.

What passing-bells for these who die as cattle?
   Only the monstrous anger of the guns.
   Only the stuttering rifles‘ rapid rattle
Can patter out their hasty orisons.
No mockeries now for them; no prayers nor bells,
   Nor any voice of mourning save the choirs, -
The shrill, demented choirs of wailing shells;
   And bugles calling for them  from sad shires.

What candles may be held to speed them all?
   Not in the hands of boys, but in their eyes
Shall shine the holy glimmers of good-byes.
   The pallor of girls‘ brows shall be their pall;
Their flowers the tenderness of patient minds,
And each slow dusk a drawing-down of blinds.

[aus: Philip Smith (ed.): 100 Best-Loved Poems (New York 1975)]


Hymne auf die verlorene Jugend

Welche Abschiedsglocken für jene, die wie Viehzeug sterben?
Bloß der monströse Zorn der Waffen.
Nur der keckernden Gewehre rasches Rattern
kann ihre hastigen Gebete niederprasseln.
Keine Spötteleien; kein Fürbitten, keine Glocken,
noch irgendeine Stimme der Trauer außer den Chören, -
die schrillen, wahnsinnigen Chöre wehklagender Kugeln;
und von traurigen Pferden rufen Signalhörner nach ihnen.

Welche Kerzen wohl gehalten werden, um sie alle zu verabschieden?
Nicht in den Händen der Jungen, sondern in ihren Augen
werden die heiligen Schimmer von Lebewohls leuchten.
Die Blässe der Mädchenstirne soll ihr Mantel sein;
ihre Blumen die Empfindsamkeit geduldiger Seelen,
und jede langsame Abenddämmerung wie das Fallen des Vorhangs.



[* Heute Sündentag: Pizza Chicken Deluxe und Spaghetti ...]

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