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Es werden Posts vom Januar, 2014 angezeigt.

Eido Shimano lebt (III): Gebote, Macht und Ideologien

Dieser Beitrag besteht aus drei Teilen. Zunächst werden Vorstellungen der Y-Buddhisten bzw. des Unbuddhisten kritisiert, dann wird auf die Bedeutung der Gebote im Zen und schließlich noch einmal auf das Shimano-Archiv  eingegangen. Teil I: Rhetorische Fehldeutungen des Y-Buddhismus Im Blog Der Unbuddhist  wird deutlich, was diesen Y-Buddhisten von X-Buddhisten unterscheidet: Er meditiert wie diese, ersetzt den buddhistischen Überbau (Rituale, Authorisierung usf.) aber durch einen eigenen, hier wohl eine marxistisch-feministisch inspirierte Ideologie. Das originäre Problem des X-Buddhismus sei ein „fehlendes ethisches Bewusstsein im Umgang mit Macht“ (wobei sich die Frage stellt, ob hier nur das Verhalten der „Mächtigen“ angesprochen ist oder auch das der „Untertanen“), er stelle ein „in sich geschlossenes System“ dar, das „nicht der Hilfe von außen“ bedürfe. Es wird behauptet, die Verteidigung Shimanos beruhe auf dem Hinweis auf dessen „Erleuchtung“, die seine Kritiker nicht b

Ich liebe dich, Larissa Marolt!

Vorbereitet sind für diesen Blog bereits gewesen: Ein weiterer Beitrag über Shimano, einer über einen vegetarischen Zenlehrer und die Erläuterung von Grundprinzipien des Zen. Das kann alles warten, denn nun gibt es ja Larissa Marolt. Es hat eine Weile gedauert, bis ich die Lee Strasberg-Schülerin, die gerade im Dschungelcamp polarisiert, beim Studium ihrer Gesichtszüge gedanklich mit einer Frau verbinden konnte, in die ich mich einmal verliebt habe. Ich bin also befangen. Wie sie inmitten von Ungeziefer und Drecksbrühe, die man ihr über den Kopf schüttete, in einem ausrangierten VIP-Schlitten Sekt schlürfte, statt "Sterne" (und damit Essen) für ihre Mitkandidaten zu sammeln; wie sie im Backgroundbericht mit einem Motocross-Moped in einen Erdhaufen fuhr oder beim "Promi-Dinner" in die Haustür rannte, vor der ihre Gäste warteten; unglaublich geschickt, wie sie die Gehässigkeit der anderen und das Mobbing-Bedürfnis des TV-Publikums auf sich zieht, um das Beste aus die

Eido Shimano lebt! (Teil II): Brief der Betroffenen Ariake

"Hier sind Rüdheit und Höflichkeit Nonsens!"   ( Eido Shimano , bei 56:15 min., über einen Dialog der beiden Meister Rinzai und Obaku) Caryl Gopfert hat 1999 ihre Dissertation über den Vertrauensbruch ('betrayal') in Beziehungen zwischen Lehrer und Schüler des Zen verfasst und dabei auf eigene Erfahrungen und die acht weiterer Zeugen zurückgegriffen (“Student Experiences of Betrayal in the Zen Buddhist Teacher/Student Relationship”). In einer Art Zusatz wurde der Brief einer ehemaligen Schülerin Eido Shimanos publiziert. Dieser ist sehr aufschlussreich, weil er mit einigen Vorstellungen der so genannten Opfer aufräumt. - Ariake war ca. 33 Jahre alt, als sie Shimanos Schülerin wurde (je nachdem, wie man die Einleitung versteht). - Sie hatte schon früh Gerüchte gehört, dass Shimano Sex mit Schülerinnen hätte, dabei aber niemand zu Schaden gekommen sei. - Sie bezeichnet den damals (frühestens 1979) 47-Jährigen als charismatisch und attraktiv. - Sie behau

Was interessiert mich, wen du fickst?
Eido Shimano lebt! (Teil I)

Matthias Steingass hat in seinem Blog "Der Unbuddhist" eine neue Struktur eingeläutet und mit einer fleißigen, ausgedehnten Zusammenfassung und Analyse der Vorgänge um Eido Shimano begonnen. Ich habe dort ausführliche Kommentare verfasst. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass sich in Amerika in diesem Fall die gleiche einseitige Hetze abspielt wie bei anderen "nicht-buddhistischen" Sexskandalen, dass einige Beteiligte gewissermaßen selbst nur noch mit dem Schwanz oder der Möse denken, um es salopp zu sagen (also ihre unterdrückte Sexualität offenbaren). Kaum noch findet sich eine Würdigung dessen, was Shimano als Zen-Übermittler bedeutet. Im Unterschied zu Zernickow, Thien Son oder Merzel, die auf ihre Skandale auch nicht in Shimanos Art reagieren konnten, weil ihnen das echte Zentraining fehlte, hatte Shimano zeitlebens etwas Wesentliches zu lehren. Leider hat Matthias zuletzt nur noch zensiert, und zwar, um Argumente und Fakten zu verschleiern (etwa Shimano

Die informellen Gelübde im Buddhismus

Mancherorts besteht der Irrglaube, man müsse in einer erhabenen Zeremonie, in Roben und womöglich mit geschorenem Haupt, dem dazugehörigen Singsang in einer Sprache, die man wahrscheinlich nicht versteht, sowie in teils körperfeindlichen Haltungen seine Gelübde ablegen. Ein Auszug aus dem Klassiker Grundzüge der buddhistischen Philosophie ("Essentials of Buddhist Philosophy") von Junjiro Takakusu, der maßgeblich für die Erstellung der Taisho Tripitaka verantwortlich war, belehrt eines Besseren. Das Buch ist nun in der Übersetzung von Dr. Julian Braun auf Deutsch erschienen.   "Gelübde der Selbst-Disziplin (自誓大事之戒) Bei der förmlichen Regelübernahme sollte es einen privaten Mentor ( upadhyaya ), einen Zeremonienmeister ( karma-acarya ) und einige Zeugen geben. Eine Ordination sollte innerhalb der Gemeinschaft ( sangha ) vorgenommen werden. Wenn die Artikel der Ordensregeln vorgelesen werden, legt der Empfänger ein Gehorsamsgelübde ab. In einigen Fällen, wenn d