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Es werden Posts vom Mai, 2010 angezeigt.

Mit dem Gegenteil rechnen

"Obwohl man heute vorhat, etwas Bestimmtes zu tun, ereignet sich plötzlich etwas anderes, unvorhergesehen Wichtiges, und man muss den ganzen Tag allein damit verbringen. (...) Nicht, was wir hofften, geschieht, und nur das, was wir gar nicht beabsichtigt hatten, gelingt. Heikle Angelegenheiten, die schon viel Kummer bereitet haben, werden oft mit einemmal zu Ende gebracht, während andere, von denen wir glaubten, wir könnten sie spielend schaffen, uns lange beschweren. (...) Rechnet man aber aus diesem Grunde gleich von vornherein mit dem Gegenteil, so zeigt sich, dass auch dies nicht weiterführt (...) Nur die Überzeugung von der Ungewissheit wird in der Wirklichkeit nie enttäuscht werden." Aus: Yoshida Kenkô, Betrachtungen aus der Stille (Frankfurt 1991)

Die Dankbarkeit der Pflanzen

Es heißt: 'Sieht man Seltames, ohne sich viel zu wundern, hört es gleich auf, seltsam zu sein.' ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Abt Jôshin vom Shinjôin-Kloster nannte einen Mönch, dem er einst irgendwo begegnete, 'shirôri'. Als man ihn fragte, was das bedeuten solle, gab er zur Antwort: "Ich kenne dieses Ding auch nicht; sollte es aber existieren, dann gleicht es bestimmt dem Gesicht dieses Mönchs." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ In Tsukushi lebte einst ein hoher Beamter, der viele Jahre hindurch jeden Morgen ein paar Rettiche rösten ließ und sie verzehrte, da er in ihnen vortreffliche Heilmittel für allerlei Krankheiten sah. Eines Tages umzingelten Übeltäter das Amtshaus in einem Augenblick, als niemand darin war, und versuchten es auszurauben. Da tauchten plötzlich zwei Soldaten in dem Hause auf, kämpften, ohne auf ihr Leben zu achten, und schlugen die Eindringlinge sämtlich in die Flucht. Der Beamte war aufs äußerste überrasc

Über Klone und Straßenretreats

Einst wunderte ich mich über das Niveau, auf dem zwei Themen  in der Zeitschrift Lotusblätter diskutiert wurden. Das erste betraf die Entwicklung der Genforschung und Biotechnologie, die die DBU (Deutsche Buddhistische Union) zu einer offiziellen Ablehnung der verbrauchenden Embryonenforschung, Präim- plantationsdiagnostik und des sogenannten therapeutischen Klonens veranlasste. Die Argumente der DBU lesen sich so, als würde bei einer Fortentwicklung dieser Forschung die Lehre des Buddhismus bedroht. Weniger Leiden könnte ja weniger Buddhismus bedeuten. Denn der Sinn der meisten kritisierten Methoden ist eben jener, menschliches Leid zu verringern. Fragen Sie die Eltern von Kindern, die unter Krankheiten leiden, die mithilfe solcher Forschungen heilbar werden können. Wenn die DBU fordert, materielle Verbesserungen dürften nicht die „geistige Befreiung“ des Menschen verhindern, übersieht sie, dass Leiden, d. h. zum Beispiel unsägliche Schmerzen, nicht automatisch geistige Fortschr

Brauchen wir buddhistische Ethik?

  Jeder von uns ist wohl schon einmal Menschen begegnet, die moralisch beeindruckend waren. Wenn wir selbst religiös sind, vielleicht Buddhisten, mag uns dabei so manches Mal verwundert haben, dass diese Menschen oft selbst gar nichts mit Religion am Hut hatten. Zumindest nicht aus spirituellen Gründen. Und so sind jene Menschen immer wieder eine Anfrage an die Ansprüche der eigenen, religiös motivierten Ethik. In letzter Zeit habe ich im Rahmen meiner Übersetzerarbeit an buddhistischen Texten einigen Kontakt zu anderen Buddhisten bekommen, die mir zuvor unbekannt waren. Dabei sind mir mehrere Dinge aufgefallen, die ich für falsch halte. 1)      Es gibt einen Hang, bestimmtes Wissen nicht zu verbreiten und dieses statt dessen in Zen-Kreisen „geheim“ zu halten. Man könnte als ein Motiv vermuten, dass all die Lehrer, die kostenpflichtige Veranstaltungen leiten, einen Wissensvorsprung vor ihren Zuhörern behalten wollen. Vielleicht umgeben sie sich auch gern mit einer Aura des Geheimnisvo

Kiye Jilue: Ein Gespräch über die Kunst der Strategie (III)

   Der Gast fragte: „Warum habt Ihr Euer Heerlager dann nicht mit dem Schild ausgestattet?“   Die Antwort lautete: „Wie könnte sich jemand nur auf den Schild verlassen? Der Langstock des Yu-Klans bezwingt den Schild. Wenn dieser Langstock wechselweise mit Yin- und Yang-Kraft eingesetzt wird, verliert der Schild seine Kraft und kann besiegt werden.“    Der Gast fragte: „Warum habt Ihr dann nicht euer gesamtes Heerlager mit Langstöcken ausgestattet?“    Die Antwort lautete: „Wie könnte man sich allein darauf verlassen? Der Speer des Yang-Klans besiegt den Langstock. Da letztlich alle Stöcke kurz sind und der Speer lange, gewinnt der lange Speer stets gegen den kurzen Stock.“    Der Gast fragte: „Warum habt Ihr dann nicht euer gesamtes Heerlager mit dem Speer des Yang-Klans ausgestattet?“    Die Antwort lautete: „Der gerade Speer schlägt die mehrspitzige Bambuslanze und den Dreispitz-Speer. Laut der Fünf-Soldaten-Strategie (Ohbyung, 오병 ) kann die Langwaffe zwar die Kurzwaffe abschnei

Kiye Jilue: Ein Gespräch über die Kunst der Strategie (II)

   Ich fragte: Ist das, was man kleines (Somun, 소문 ) und großes Tor (Daemun, 대문 ) nennt, links und rechts oder vorn und hinten?    Hu antwortete: Das große Tor ist vorn und das kleine Tor hinten. Vorn ist links und hinten ist rechts.    Ich erkundigte mich weiter: Was ist die "Hand des Yin-Yang" (Umyangsu, 음양수 )?    Hu antwortete: Eine Waffe wird mit den Händen geführt. Sie nach unten zu halten heißt Yin (kor. um ), sie nach oben zu halten heißt Yang. Mit Yang fordert man heraus, mit Yin zerstört und tötet man. So ist es mit allem.    Darüber wollte ich mehr wissen, und Hu fuhr fort: Wegen des Krieges sind all meine Soldaten besorgt, weil sie um die Sicherheit Koreas fürchten und nicht wissen, wann sie in ihre Heimat zurückkehren können. Darum habe ich dir nur eine ungefähre Antwort gegeben, ohne sie tiefer zu bedenken. Selbst die Cho- und die Je-Dynastie versagen, wenn sich im Land kein Talent findet, und sie erblühen, wenn solches Talent ausreichend vorhanden ist. Da nun pl

Kiye Jilue: Ein Gespräch über die Kunst der Strategie (I)

Ich, Han Kyo, fragte Hu Yu-kyuk: "Kann man zum Besonderen der Strategiekunst mittels einer Frage vordringen?"    Hu Yu-kyuk erwiderte: "Techniken sind von einfacher Art, doch das Prinzip ist tiefgründig. Offiziere und Generäle müssen die Tiefgründigkeit der Hand- (Subup, 수법), Fuß- (Jokbup, 족법) und Körpertechniken (Shinbup, 신법) erlernen, dann können sie die Vorzüge dieser Kunst verstehen. Das Prinzip zu meistern benötigt Zeit. Nur darüber zu reden ist nicht von Nutzen. Obwohl es sich nicht um etwas Geheimes handelt, ist es doch nur schwer in Worte zu fassen."    Ich erkundigte mich weiter nach dem Besonderen dieser Kunst, konnte jedoch Hus Antwort nicht recht erfassen, da sie sehr komplex war. Als ich nach der Einfachheit fragte, sagte er: "Einfachheit bedeutet zunächst Mut, dann Kraft, dann Kampfgeist und schließlich Geschwindigkeit."    Ich fragte weiter: "Die Zeichnungen des Chuk Kye-kwang zeigen vierundzwanzig Stellungen. Keine von diesen ist überf

Der Zustand buddhistischer Länder und der drohende Bürgerkrieg in Thailand

Wer glaubt, dass man es mit Mönchen, Nonnen und vielen Buddhisten weit bringt, der schaue sich mal in buddhistischen Ländern um. Unter den 13 Staaten mit einem Anteil der Buddhisten an der Gesamtbevölkerung von über 50 % sieht es immerhin bei gut der Hälfte so aus: Burma: Militärdiktatur China: Sozialismus Laos: Sozialismus Vietnam: Sozialismus Nordkorea: Sozialismus Kambodscha: Korruption Sri Lanka: Gerade erst den 26-jährigen Krieg mit den Tamilen beendet. Thailand: 6 Regierungswechsel in 5 Jahren und nun ... ... die Straßenschlachten in Bangkok. Mein persönlicher Held ist der Polizeisprecher (Bild links, Copyright: TV5), den man, wenn man seine Satellitenschüssel auf Hotbird dreht, auf dem Militärsender TV5 sehen kann (online ggf. auch hier) . Tag für Tag und Nacht für Nacht erklärt er - mit zunehmenden Gesichtszuckungen und schwarzen Ringen unter den Augen ob seines Stresses - unermüdlich, wie die Unruhestifter mit Filmaufnahmen auf youtube die Realität verzerren. Dazu h

Kriegermönche auch in Korea: Hyujŏng

Hier ein Beispiel für freiwilligen militärischen Einsatz von Mönchen aus Korea. Es stammt aus dem bisher noch unveröffentlichten Manuskript von Heinrich Dumoulin über Zen in Korea, das in den Reprint der "Geschichte des Zen-Buddhismus" (erscheint im Juni) einfließen wird. "Die Biographie erzählt, wie Hyujŏng (1520-1604) nach der Erleuchtung durchs Land wandert, für längere oder kurze Zeit in Klöstern und Einsiedeleien verweilt und „wie im Traum“ das reife Alter von dreißig Jahren erreicht. Inzwischen ist die Wiederherstellung des Sangha unter König Myŏngjŏng im vollen Gang. Hyujŏng wird vom Herrscher ins Richteramt für die Examina des Sutrenbuddhismus (Kyo) und wenig später des Meditationsbuddhismus (Sŏn) berufen. Die Stellung im öffentlichen Leben verschafft ihm Ansehen, doch ihn zieht es in die Einsamkeit. So legt er nach wenigen Jahren die Ämter nieder und sucht ein stilles Bergkloster auf, wo er als Lehrer Sutren erklärt (Kyo) und als Meister Jünger zur Erleucht

Die Zukunft des Buddhismus im Westen

In einer Musiksendung auf ARTE erzählte kürzlich der Musiker James Murphy (LCD Soundsystem), dass er nach der Einfuhr von Ecstasy sein Leben änderte - und ganz andere und erfolgreichere Musik machte. Ich muss hingegen nicht auf Drogen sein, um diese Vision für den Buddhismus im Westen zu haben: In fünf bis zehn Jahren wird ... 1) der Dalai Lama tot sein. Es wird keinen gleichwertigen Nachfolger geben, der so medienwirksam die Interessen der Tibeter und des tibetischen Buddhismus vertritt. In der Folge können esoterische Rituale und der Glaube an die Wiedergeburt eingedämmt werden; 2) Thich Nhat Hanh und seine strategische Beraterin Chan Khong tot sein. Es wird keinen Nachfolger geben, der aufgrund seiner biographischen Anleihen an das Flüchtlingschicksal eines Vietnamesen sozialistischen ("engagiert" genannten) Buddhismus unter dem marketingwirksamen Label "Zen" propagiert. In der Folge kann erkannt werden, dass Achtsamkeit und Atemübung VOR jedem Erwac

Leben in einer Bergeinsiedelei

Durch diese strohgedeckte Einsiedelei von achtzehn Fuß Durchmesser fährt ein kühler Herbstwind. Ich rieche den Duft von Herbstchrysanthemen mit meiner Nase. Selbst wenn ihr mit Augäpfeln aus Eisen und Kupfer* versehen seid, werdet ihr nicht wissen, dass ich das Chrysanthemenfest neun Mal gesehen habe. Auf diesem Berg stehen erhabene Tempel klar in einer Reihe. Auf seinem Gipfel gibt es eine sechs- oder siebenstöckige Pagode. In dieser Jahreszeit ist es tagsüber kalt und der Wind bläst stark. Ich möchte meine Robe Mönchen vermachen, die bis spät in die Nacht Zazen üben. Wenn die Abendglocke geschlagen und eine Gartenlaterne gegenüber dem Mond aufgehängt wird, üben die Schüler Zazen in der Meditationshalle und meditieren ruhig über die Leere. Glücklicherweise habe ich drei Arten von Schülern** hier, die nun den Buddha-Samen säen. Wie angenehm, dass sein Reifen und Ernten in meinem Geist sind! Höre ich einen Grashüpfer oder eine Zikade zirpen, halte ich das für erlesen

Bodycount: Was taugen eigentlich Meister und Lehrer?

Die Hingabe an den Lehrer ist nicht nur Bestandteil der Zen-Tradition, sondern ständiger Grund für den Missbrauch und die Ausbeutung von Schülern. Es stellt sich die Frage, ob es nicht besser wäre, im Buddhismus a) einen Lehrer lediglich im Sinne eines Schullehrers oder Professors zu akzeptieren, als einen, der buddhistische Lehrinhalte vermitteln kann - da könnte man bereits die Spreu vom Weizen trennen, und b) unter den Übrigen nur solche Kontakte zu pflegen, die nicht-hierarchisch, sondern eher wie eine Freundschaft funktionieren oder bestenfalls dem Respekt ähneln, dem man Eltern gegenüber zeigen mag - womit viele Bedürfnisse von Schülern tatsächlich getroffen werden, da sie in ihren Lehrer(inne)n einen Elternersatz suchen. Das käme natürlich einem Bruch mit der Überlieferung gleich. Außerdem entspricht es nicht dem Bedürfnis vieler Schüler, die, das muss man klar sagen, meist aus emotionaler Unsicherheit und seltener aus Wissbegier einen Meister suchen. Wie wichtig ist es dabei do

Thich Nhat Hanh bei Oprah Winfrey

(Recycled from zen.de) Dank für den Hinweis aufs Interview , zumal ich anderswo gerade gefragt wurde, was mich an TNHs Lehren störe. An diesem Interview lässt es sich ganz leicht abarbeiten. "But beneath Nhat Hanh's serene demeanor is a courageous warrior." Meint Oprah. Hehe, schön, wenn man das über Flüchtlinge sagen kann, die keine Waffe in die Hand nehmen wollen. Und nun O-Ton Thich. "If you breathe in and are aware that you are alive—that you can touch the miracle of being alive—then that is a kind of enlightenment. Many people are alive but don't touch the miracle of being alive." Dieser Satz ist wichtig. Wie überhaupt das Atemzählen und die Atemübungen. Wenn man verstehen will, warum Thich kein Thien-Meister, der sich auf Linchi, also chinesisches Chan, beruft, sein kann, dann lese man - so man Englisch kann - den Blog von "Dark Zen". Er macht zwar ein Geheimnis um seine Person, steht aber z.B. der Tradition von Hsu Yun nahe. H

Shanli - der Shaolin-Mönch aus Leipzig

"Da könne mer uns ja gleich 'en Grabstein in de Gadde mache", so in etwa lautete die Bemerkung meiner Mutter auf meine Ankündigung vor gut 25 Jahren, heimlich über Tibet nach China einzumarschieren, um fortan im Shaolin-Tempel zu leben und zu lernen. Nun, es hat - wenn ich seufzend an mir herunter auf mein Online-Bäuchlein sehe - immerhin für eine starke Affinität zum chinesischen Chan und einiger Kampfkunstübung in jüngeren Jahren gereicht. Heute sehe ich natürlich die Vermarktung des Shaolin-Tempels wie auch die Vermischung des Chan mit Amida-Buddhismus, die sich in Japan über die Jahrhunderte im Übrigen mancherorts fortsetzte, eher kritisch. Und habe die Erfahrung gemacht, dass die mentale Einstellung eines Samurai im westlichen Großstadtalltag tauglicher ist als traditionelles Kung Fu, wie man es im Songshan-Gebirge lehrt. Dennoch neige ich neidlos und erfreut mein Haupt vor denen, die meinen einstigen Traum wahr machten, und dem gebürtigen Leipziger Shanli gebüh

Das ehrbare Leben der Bauern

Nachdem der Tsunami Ende 2004 Phuket getroffen hatte, tauchte im TV eine junge Einheimische auf, die klagte und weinte: "Ich habe alles verloren, was ich mir hier aufgebaut habe. Aber zurück zu meinen Eltern will ich nicht, da wartet nur das Farmleben auf mich."    Wie bedauerlich. Das ehrbare Leben von Land-Wirten so abzuwerten gegen das Touristen-(Be)Wirten. Wie anders sah es noch der Zen-Meister Suzuki Shôsan (1579-1655). Einst trug ihm ein religiös denkender Bauer sein Anliegen vor: «Das künftige Leben ist die eine große Angelegenheit. Ich bin nicht träge, habe aber, während ich den Acker bebaue, keine Muße. Ich tue die niedrige Arbeit für meinen Unterhalt. Wenn dieses Leben nutzlos verstreicht, muss ich die Leiden der Zukunft ertragen. Das ist höchst bedauerlich. Wie kann ich die Buddha-Frucht erlangen?» Darauf erhielt er von Suzuki Shôsan die Antwort: «Die Landarbeit ist buddhistische Übung. Wenn deine Absicht schlecht ist, ist deine Tätigkeit niedrig. Wenn du in gl

Kleine Fußnote

Fundstück aus Heinrich Dumoulins Geschichte des Zen-Buddhismus (Band II) : " Die Gegnerschaft vieler japanischer Feudalherren, z.B. des Oda Nobunaga, gegen die Buddhisten hat ihren Grund vorzüglich in der Einmischung buddhistischer Klöster in das politische Zeitgeschehen und in der Neigung buddhistischer Mönche zu kriegerischer Gewalt. Franz Xaver und die christlichen Missionare tadeln besonders die Päderastie in buddhistischen Klöstern, siehe Georg Schurhammer, Franz Xaver. Sein Leben und seine Zeit, Bd. II Asien, 3. Teilband Japan und China, S. 88f., vgl. S. 81f., 152, 154, 170ff., 305, 309 (zitiert: Franz Xaver II,3), ferner Boxer, a.a.O., S. 35. Siehe auch die umfangreiche Geschichte des japanischen Buddhismus (Nihon Bukkyôshi) von Tsuji Zennosuke, Bd. V (Mittelalter), S. 335-337."

Muslima unverschleiert: Zahia Dehar, Franck Ribéry und die Einheit von Körper und Geist

Nun mal wieder was für die Blog-Quote: Sex. Die gebürtige Algerierin Zahia Dehar wird auf eine Geburtstagsfeier des Bayern-Stars Ribéry eingeladen und steigt mit ihm ins Bett. Er weiß angeblich nicht, dass sie noch keine 18 ist, sie nicht, dass er Frau und Kinder hat. Wir hatten hier ja schon mal so einen  komischen Skandal. Ich habe kein Mitleid mit jemandem, der seine Ehefrau auf diese Weise demütigt. Und dass sie sich gedemütigt fühlt, ist ja sehr wahrscheinlich. Aber wie in den meisten (wenn nicht allen) Fällen bei Tiger Woods ging es auch hier um käuflichen Sex. 2.000 Euro soll die blondierte Nordafrikanerin für eine Nacht verlangen, 500 für die schnellere Nummer. Es war von einem Zuhälter die Rede, auch davon, dass Ribéry nicht gezahlt habe, dann wurde beides dementiert. In manchen Ländern könnte man Frauen ihres Kalibers für einen solchen Nachttarif einen Monat buchen, und das mit natürlicher Haarfarbe und echten Brüsten. Für den Preis hätte man sogar mehrere Schönheiten aus di

Die Dharma-Übertragung (shihô) im Zen

Muhos aktueller Beitrag zur Dharma-Übertragung (auf Englisch) liest sich zwischen den Zeilen auch wie eine Kritik an Deshimaru Roshi, an Taizan Maezumi und anderen Sanbokyodan-Lehrern. Ich übersetze mal eine Passage: "Du kannst den Dharma nur von einem einzigen Lehrer erben. (...) In Amerika hört man oft, dass einige sich 'sowohl Soto als auch Rinzai' nennen. (...) Tatsächlich sind sie WEDER Soto NOCH Rinzai, sondern machen ihr eigenes Ding. (...) Zu behaupten, die Übertragung von drei Lehrern zu haben, heißt für mich, dass keine dieser Übertragungen wahrhaftig ist. Wenn nämlich nur eine dieser Übertragungen authentisch wäre, warum sollte man sich dann um eine andere bemühen?"    Später beschreibt Muho, was die Dharma-Übertragung im gemeinsamen Leben ausmacht. Zusammen sitzen, zusammen schwitzen, zusammen frieren. Dem Lehrer das Badewasser einlassen usw. (Das erinnert mich daran, dass ich den "Dharma meines Vaters" erbte.)    Muho führt auch aus, wie das &q

Religionen sind ein großes Übel ...

... meint der achtzigjährige Sprachkünstler Gerhard Rühm , "mit Ausnahme des Zen-Buddhismus".    Chuck Lorre, Erfinder der amerikanischen Sitcoms "The Big Bang Theory", "Two and a Half Men" und "Dharma & Greg", lässt ans Ende jeder Episode seiner Serien "Vanity Cards" einfügen, die seine persönlichen Ansichten und Gedanken enthalten. Man kann sie nur lesen, wenn man rechtzeitig das Bild einfriert bzw. auf DVDs die Pausetaste drückt. Online ist es einfacher. Sein angestammter Sender CBS hat freilich auch schon einige Vanity Cards wegzensiert. Diese, Nr. 210 , war nicht dabei.     "Ich glaube, um Trauer, Furcht, Einsamkeit, Verzweiflung, Verwirrung und Wut durchzustehen, ohne zu Drogen, Alkohol, Völlerei, Sexsucht oder den endlosen dumpfmachenden Ablenkungen der westlichen Kultur Zuflucht zu nehmen, muss jemand ein spiritueller Krieger werden. Ich glaube auch, dass der Lohn für das Erdulden von Leid und das nüchterne Umarmen der

Some more nonsense ... von Deepak Chopra und Thich Nhat Hanh

Heute habe ich mir mal einige Beiträge auf Fora TV angeschaut. Sieh an, Stephen Batchelor kam ganz sympathisch rüber, der bügelte die Karma/Wiedergeburts-Theorien als untaugliches Konzept ab, das man mit beliebigen Erklärungen füllen könne, wohingegen der Buddha gelehrt habe, dass man sich ganz konkreter Realität und ganz konkret fassbarem Leiden stelle. Auch Peter Coyote findet sich, wenn man in der Suche "Zen" eingibt, und endlich habe ich mir mal ein Bild von Lama Surya Das machen können, der mir nichts gibt, wie so viele andere nicht. Dafür hat mich Matthieu Ricard überzeugt, dass er all seine messbaren Glückszustände in Taten umsetzt und besonders in Nepal offenbar an etlichen Hilfsprojekten mitwirkt. Und toll fotografieren kann er auch.    Aber was ist mit dem hochauflagigen Deepak Chopra? Für den Arzt sind 80 % aller Medikamente sinnlos, sie würden dem Patienten nicht mehr helfen, als wenn er sie gar nicht nähme. Er selbst bräuchte keine, er sei nie krank (haha, sieht

Der Schleier als Reizwäsche

Vor vielen Jahren hatte ich eine türkische Freundin. Zuhause und unterwegs sollte sie eigentlich ein Kopftuch tragen, doch wenn sie bei mir oder unter Freunden war und sich von ihren Eltern unbeobachtet wusste, legte sie es ab. Wenn wir telefonierten, kroch sie bei sich unter eine Wolldecke, damit sie niemand in ihrer Wohnung hören konnte.    Eines Tages überraschte ich sie mit einem schwarzen Tuch. Ich bat sie, es um ihren Kopf zu binden, wie es ihre Tradition vorsah. Dann sagte ich ihr, dass es mich erregte, und wir machten rum. Ein paar Jahre später hatte ich eine andere Freundin. Jemand, der nach Afghanistan ging, fragte mich, ob er mir etwas mitbringen könne. Ich bat um eine Burka , weil ich meine damalige Freundin fragen wollte, ob sie die mal für mich anzöge - um dann mit ihr zu vögeln. Der unter obigem Link abgebildete Nikab, der die Augen freilässt, ist allerdings noch schärfer, und wenn man einmal einer so verschleierten Saudi in die Augen geschaut hat, weiß man um seinen Rei

Buddhas ohne Shakyamuni: Die Piraha-Indianer

"Erinnerungen sind Gescheitertes ..." (Dulce Maria Cardoso) "Wir sind nichts ohne Erinnerung ..." (Manoel de Oliveira) "Félix Ventura geht einer ungewöhnlichen Tätigkeit nach: Er handelt mit erfundenen Vergangenheiten. Seine Kunden sind Minister, Landbesitzer und Generäle, Menschen der neuen angolanischen Oberschicht. Sie alle blicken in eine gesicherte Zukunft, was ihnen jedoch fehlt, ist eine glanzvolle Vergangenheit. Ventura erstellt neue Stammbäume für sie ..." (aus einer Inhaltsangabe zu Das Lachen des Geckos von José Eduardo Agualusa.  "Alles ist Träumen." (Fernando Pessoa) Zitate aus einer Arte- Sendung vom gestrigen Abend über die Literatur Portugals.  Und dann: Daniel Everett und sein Buch "Das glücklichste Volk" . Das sei, so der Sprachwissenschaftler und ehemalige Missionar, ein kleiner Indianerstamm mit seiner ganz eigenen Sprache, Jäger und Sammler, die nicht zählen könnten und die der Tod nicht kratze, die glücklich im

Unterstützen Sie Buddhas Weg!

(Heute wurde mir der Spendenaufruf einer einschlägig bekannten Frankfurter Sekte zugespielt. Dieser inspirierte mich zu einer kleinen Textänderung ...) BEITRAGSFORMULAR ZUR UNTERSTÜTZUNG VON BUDDHAS WEG (Zutreffendes bitte ankreuzen) 1. Ich unterstütze Buddhas Weg durch a) die Abgabe meines kleinen Sohnes, wenn man ihm nur einredet, die Wiedergeburt eines bedeutenden Mönches zu sein     O b) durch sexuelle Handlungen am Abt     O c) das Versenken meiner Habe in einem See (nach dem Vorbild des Laien P'ang)     O 2. Bitte senden Sie mir einen Seminargutschein zu, in Höhe von   _______ cm. 3. Ich möchte gerne Fördermitglied werden und die Pagode jährlich mit mindestens a) 180 Einheiten Handbetrieb,                          O b) einem stets offenen Mund,                            O c) dem Bau einer Schwulensauna unterstützen.   O Bitte schicken Sie mir einen Antrag zur Fördermitgliedschaft zu.

Noch mehr Aberglaube,
diesmal von einem Nobelpreisträger

Auch Stephen Hawking ist unter die Fantasten gegangen. Er sieht technisch überlegene und möglicherweise feindlich gesinnte Außerirdische als "tintenfischartig ... Pflanzenfresser ... strahlend gelbe Räuber mit Stachel- schwänzen" auf uns zukommen. Bei dieser Beschreibung musste ich unwillkürlich an tödliche Quallen und buddhistische Mönche denken. Ob es die tatsächlich auch auf anderen Planeten gibt? Das sind jedenfalls ganz gewöhnliche Ängste, die Hawking hier offenbart. Vorstellungen gefähr- licher Lebewesen UNSERER Erde (mit Tentakeln, etwa der Würfelqualle , oder z.B. der Waffe eines Stachelrochens ). Die britische Fachzeitschrift Nature warnte gar: "Es kann nicht unbedingt davon ausgegangen werden, dass alle außerirdischen Zivilisationen gutartig sind." Das klingt seltsam. Zumal wenn Hawking seine Thesen mit "mathematischer Wahrscheinlichkeit" zu untermauern sucht. Am wahrscheinlichsten finde ich jedenfalls - und das zeigt mir bereits ein Blick auf